Volltextsuche

Dienstag, den 19. April 2016 um 10:39 Uhr

Gewebeproben schnell und einfach charakterisieren

Wissenschaftlern des Leibniz-Institutes für Photonische Technologien (IPHT) und des Instituts für Physikalische Chemie der Friedrich-Schiller Universität Jena ist es gelungen, Gewebeproben fünfmal schneller als mit herkömmlicher Raman-Mikrospektroskopie aufzunehmen. Sie haben dafür ein Lichtschichtmikroskop mit einem neuartigen bildgebenden Spektrometer kombiniert.

Die neue Lichtschichtbeleuchtung hat den Vorteil, dass Licht auf eine definierte Ebene der Probe verteilt und nicht wie bei der Raman-Mikrospektroskopie auf einen einzelnen Punkt fokussiert wird. Dies schont die Probe und ermöglicht eine gleichzeitige Messung aller Bildpunkte. Um aus allen Bildpunkten gleichzeitig Spektralinformation gewinnen zu können, wurde ein neuartiges, ultrastabiles Interferometer entwickelt, dass auf dem Prinzip des in sich zurückreflektierenden Katzenauges beruht. Innerhalb von wenigen Minuten werden so über 1000 Raman-Bilder aufgenommen, aus denen mit Hilfe eines Computers die benötigte spektrale Information errechnet wird.

Durch die Lichtschichttechnologie konnte die Bildaufnahme in der Raman-Mikrospektroskopie beschleunigt werden, was Hoffnung auf Anwendungen direkt am Patienten weckt.

Raman-Mikrospektroskopie ist in der Lage, durch Licht detaillierte chemische Informationen aus Proben zu extrahieren. Damit lassen sich z. B. Tumorgewebe von gesundem Gewebe oder auch verschiedene Arten von Bakterien voneinander unterscheiden. Durch den schwachen Raman-Effekt und das bisher notwendige punktweise Abtasten ist die Raman-Mikrospektroskopie jedoch zu langsam, um größerer Probenflächen (z.B. Gewebeproben) schnell untersuchen zu können, was für eine breite Nutzung im medizinischen Alltag oft notwendig ist.


Den Artikel finden Sie unter:

http://www.leibniz-ipht.de/aktuelles/mehr/back/2/newsdate/2016/04/18/gewebeproben-schnell-und-einfach-charakterisieren.html

Quelle: Leibniz-Institut für Photonische Technologien e. V. (04/2015)


Publikation:
Die Forschungsergebnisse sind im Fachartikel „Light sheet Raman micro-spectroscopy“ im Magazin „Optica“ veröffentlicht und kostenlos abrufbar:
https://www.osapublishing.org/optica/abstract.cfm?uri=optica-3-4-452

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.