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Mittwoch, den 29. April 2020 um 04:42 Uhr

Listerien in Tiefkühlgemüse: Maßnahmen zur Risikominderung

Die EFSA hat die gesundheitlichen Risiken bewertet, die von Gemüse ausgehen, das mit Listeria-Bakterien kontaminiert ist und vor dem Einfrieren blanchiert (in heißem Wasser oder Dampf gebrüht) wird. Die Agentur gelangte zu dem Schluss, dass die Risiken im Zusammenhang mit dem Verzehr dieser Erzeugnisse geringer sind als bei verzehrfertigen Lebensmitteln wie geräuchertem Fisch, gekochtem Fleisch, Wurstwaren, Pasteten und Weichkäse, die in der Regel mit einer Listerien-Kontamination in Verbindung gebracht werden.

Lebensmittelunternehmer blanchieren Gemüse oft, bevor sie es einfrieren, weil dadurch Enzymwirkungen unterbunden werden, die zu Geschmacks-, Farb- und Texturverlust führen können.

Die Sachverständigen der EFSA haben relevante Kontrollmaßnahmen ermittelt, die Lebensmittelunternehmer umsetzen können, um das Risiko einer Kontamination von Tiefkühlgemüse zu verringern. Dazu gehören die Reinigung und Desinfektion der zur Lebensmittelerzeugung genutzten Bereiche, Wasser-, Zeit- und Temperaturüberwachung in verschiedenen Verarbeitungsschritten sowie eine genaue Kennzeichnung.

Die Sachverständigen betonen, dass es äußerst wichtig ist, die zur Lebensmittelerzeugung genutzten Bereiche auf Listeria monocytogenes zu überwachen, da Listeria-Bakterien in diesem Umfeld überleben und Lebensmittel kontaminieren können.

Die EFSA gibt auch Empfehlungen dazu ab, wie die Risiken zu Hause gemindert werden können. Das Wichtigste ist, eine gute Hygienepraxis aufrechtzuerhalten, wie z. B. die Lagerung von gefrorenem oder aufgetautem Gemüse in einem sauberen Gefrier- oder Kühlschrank bei angemessener Temperatur und die Einhaltung der auf der Verpackung oder dem Etikett angegebenen Anweisungen für die sichere Zubereitung. Das Risiko ist grundsätzlich wesentlich geringer, wenn Gemüse nach dem Auftauen richtig durchgegart wird.

Diese Arbeiten wurden aufgrund eines Krankheitsausbruchs in mehreren Ländern eingeleitet, der im Zeitraum von 2015 bis 2018 53 Personen betraf und zu 10 Todesfällen führte.

Listerien

Bei Listerien handelt es sich um eine Familie von Bakterien mit zehn Spezies. Eine davon, Listeria monocytogenes, ist der Erreger der Krankheit Listeriose.

Aus dem neuesten Bericht zu Tendenzen und Ursachen von Zoonosen, der von der EFSA und dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) gemeinsam herausgegeben wurde, geht hervor, dass die Zahl der an Listeriose erkrankten Personen im Jahr 2018 ähnlich hoch wie 2017 war (2 549 Fälle in der EU im Jahr 2018 gegenüber 2 480 Fällen im Jahr zuvor). Allerdings ist die Tendenz seit zehn Jahren steigend.

Die Symptome von Listeriose variieren und reichen von leichten grippeartigen Symptomen, wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, bis hin zu schweren Infektionen, beispielsweise Hirnhautentzündung, sowie anderen potenziell lebensbedrohlichen Komplikationen. Die Krankheit befällt hauptsächlich ältere Menschen, Schwangere, Neugeborene sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem.


Den Artikel finden Sie unter:

https://www.efsa.europa.eu/de/news/listeria-frozen-vegetables-how-reduce-risks

Quelle: Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit – EFSA (04/2020)

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